Lob und Kritik – Tim und sein Mitarbeitergespräch

Erzähler: Wenn der Chef oder die Chefin zum Mitarbeitergespräch bittet, löstauslösenlöst das bei vielen Menschen Stress und Unsicherheit ausauslösenaus. Sie fragen sich: Habe ich etwas falsch gemacht? Wie reagiere ich, wenn meine Arbeit kritisiert wird? Und wird sich danach etwas für mich verändern?

Nur die Ruhe!Nur die Ruhe!Nur die Ruhe! Klar kommtzur Sprache kommenkommt im Mitarbeitergespräch manchmal auch Kritik zur Sprachezur Sprache kommenzur Sprache. Aber es ist außerdem eine tolle Chance, positives Feedback zu bekommen, Dinge anzusprechen, die einem auf dem Herzen liegenjemandem auf dem Herzen liegenauf dem Herzen liegen, und der Karriere neuen Schubeinen Schub gebenSchub zu geben.

Ein Mitarbeitergespräch findet meist unter vier Augenunter vier Augenunter vier Augen statt und kann ganz spontan erfolgen oder geplant sein. Vielleicht möchte die Chefin oder der Chef den Mitarbeiter einfach mal lobenlobenloben. Oder es gibt ein Problem, das auf eine gemeinsame Lösung wartet. In vielen Firmen gibt es außerdem sogenannte Jahresgespräche. Sie werden lange im Voraus geplant – und die Mitarbeiter sollten sich gut darauf vorbereiten.

Tim Fleiß arbeitet seit einigen Monaten in einer neuen Firma. Gestern hat er eine E‑Mail bekommen: Seine Chefin, Frau Lange, bittet ihn zum Mitarbeitergespräch in ihr Büro. Worum es wohl geht?

Frau Lange: Hallo, Herr Fleiß! Schön, dass Sie für mich Zeit haben. Ihre ersten Monate bei uns sind rum – da wollte ich mal hören, wie es Ihnen bei uns geht.

Tim Fleiß: Danke, Frau Lange. Ich fühle mich hier in der Firma wirklich wohl. Die Stimmung in der Abteilung ist sehr gut und ich habe viel gelernt.

Frau Lange: Prima! Ich kann sagen, dass Sie ganz hervorragend ins Team passen. Die Kolleginnen und Kollegen loben ihre Gründlichkeitdie GründlichkeitGründlichkeit und Hilfsbereitschaftdie HilfsbereitschaftHilfsbereitschaft. Wir freuen uns, dass Sie bei uns sind.

Erzähler: Das klingt doch schon mal sehr gut. Tim ist erleichterterleichterterleichtert. Die Chefin spricht jetzt aber auch etwas an, das für Tim nicht so einfach war.

Frau Lange: Herr Fleiß, Sie haben ja mittlerweilemittlerweilemittlerweile mehr Verantwortung. Wie kommen Sie damit zurecht?

Tim Fleiß: Das stimmt, und das ist nicht immer einfach. Im Winter waren viele Kollegen krank. Deswegen musste ich einen wichtigen Kunden übernehmen und Aufgaben erledigen, für die ich noch nicht richtig eingearbeitet wareingearbeitet seineingearbeitet war. Ich musste auch viele Überstundendie Überstunde/die ÜberstundenÜberstunden machen.

Frau Lange: Ich weiß, dass der Kunde sehr zufrieden ist. Diese Herausforderungdie Herausforderung/die HerausforderungenHerausforderung haben Sie also sehr gut gemeistertmeisterngemeistert. Aber die Überstunden – da sprechen Sie etwas Wichtiges an.

Erzähler: Die Chefin dreht ihren Bildschirm zu Tim und zeigt ihm eine Grafik.

Frau Lange: Sehen Sie – das sind wirklich sehr viele Überstunden. Ich möchte Sie bitten, in den kommenden Wochen darauf zu achten, dass es auf jeden Fall nicht mehr werden. Am besten wäre es, wenn Sie sie abbummelnabbummelnabbummeln würden. Gehen Sie öfter mal früher nach Hause oder nehmen Sie sich ab und zu mal einen Tag frei. Erholung ist wichtig, Herr Fleiß!

Tim Fleiß (lacht): Ja, das stimmt. Das mache ich.

Erzähler: Das war also der Blick zurück – der Blick nach vorne ist aber ebenso wichtig. Was kann man besser machen? Wie möchte der Mitarbeiter sich entwickeln? Welche IdeenIdeen einbringenIdeen kann er einbringenIdeen einbringeneinbringen?

Frau Lange: Herr Fleiß, wie Sie wissen, unterstützen wir als Firma auch die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Haben Sie da vielleicht einen Wunsch?

Tim Fleiß: Ja, die vielen Überstunden haben mir gezeigt, dass ich mich vielleicht besser organisieren muss. Ein Seminar zum Thema Zeitmanagement wäre nicht schlecht. Und ich würde in Zukunft gern auch ausländische Kunden übernehmen. Deshalb möchte ich unbedingt meine Englischkenntnisse verbessern. Ich habe gehört, es gibt da einen Englischkurs früh am Morgen – kann ich vielleicht daran teilnehmen?

Frau Lange: Natürlich! Ich gebe der Personalabteilung gleich Bescheid. Jemand setzt sich dann mit Ihnen in Verbindung und schlägt etwas Passendes vor.

Erzähler: Es läuft gut für Tim! Das Mitarbeitergespräch neigt sich dem Ende zusich dem Ende zuneigenneigt sich dem Ende zu. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, selbst Fragen zu stellen, nachzuhakennachhakennachzuhaken, falls etwas unklar geblieben ist und … der Chefin Rückmeldung zu geben!

Frau Lange: Also, von meiner Seite wäre das alles. Haben Sie vielleicht noch Fragen, Herr Fleiß?

Tim Fleiß: Ja – ich habe immer noch einige Probleme beim Bedienen unserer Firmensoftware. Könnte ich da vielleicht noch einmal eine Schulung machen? Und dann auch endlich alle Berechtigungendie Berechtigung/die BerechtigungenBerechtigungen erhalten? Ich muss sehr oft die Kollegen um Hilfe bitten.

Frau Lange: Da haben Sie recht – das ist überfälligüberfälligüberfällig. Ich schreibe mir das gleich auf.

Tim Fleiß: Danke. Ansonsten möchte ich mich für Ihre Unterstützung in den ersten Monaten bedanken. Ich habe immer das Gefühl, dass Sie ein offenes Ohr fürein offenes Ohr für jemanden oder etwas habenein offenes Ohr für mich haben …

Erzähler: Tim kann zufrieden sein. Das Mitarbeitergespräch war konstruktiv. Tim weiß jetzt besser, wo er stehtstehensteht und woran er noch arbeiten muss. Er kann seine berufliche Zukunft planen und ist sich sicher, dass seine Firma ihn dabei unterstützt.