Humanitäre Hilfe

R1N3eJ0jxhG7W

Rettung von Verschütteten

Zeit ist bei der Rettung Verschütteter kostbar – man sagt, dass die ersten 72 Stunden entscheidend sind. Danach sinken die Überlebenschancen der Menschen sehr schnell, besonders wenn sie kein Wasser und keine Nahrung haben oder wenn es sehr kalt ist.

***

Transkrypcja: Bei einem Erdbeben oder einem Tsunami stürzen viele Gebäude ein. Darunter befinden sich häufig Menschen, die sich aus eigener Kraft nicht befreien können. Dann ist schnelle Hilfe nötig. Spürhunde helfen dabei, die Verschütteten zu finden. Dann müssen die Helfer sich zu ihnen vorarbeiten – mit den Händen oder mit schwerem Gerät.

***

Transkrypcja: In Deutschland hat sich das Technische Hilfswerk (THW) auf solche Einsätze spezialisiert. Die Retter sind innerhalb weniger Stunden bereit, um an fast jedem Ort der Welt Verschüttete zu suchen und zu retten. Dafür bekommen sie kein Geld – sie machen das ehrenamtlich.

***

Nahrung und Wasser

Die Lebensmittel werden direkt an die Betroffenen verteilt. Oft richten die Hilfsorganisationen auch Suppenküchen ein – hier werden Gerichte zubereitet und an die Menschen ausgegeben.

***

Transkrypcja: Wenn Menschen aufgrund eines extremen Wetterereignisses oder einer Naturkatastrophe obdachlos sind, müssen sie schnell mit dem Nötigsten versorgt werden: Sie brauchen vor allem Nahrung und Wasser.

***

Transkrypcja: Die Vereinten Nationen, aber auch andere Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz oder die Welthungerhilfe, bringen die Lebensmittel mit Flugzeugen in die Katastrophengebiete. Das Ziel: Die Betroffenen sollen möglichst schnell etwas zu essen und zu trinken bekommen.

***

Unterkünfte

Viele Hilfsorganisationen versuchen, so viele Hilfsgüter wie möglich direkt vor Ort zu kaufen. Das ist billiger, denn dann muss man nicht für den teuren Transport bezahlen. Und die lokale Wirtschaft profitiert auch.

***

Transkrypcja: Ist die Wohnung oder vielleicht sogar das ganze Dorf zerstört, brauchen die Betroffenen schnell ein Dach über dem Kopf. Meistens werden dann große Zelte aufgebaut. Einfache Feldbetten werden aufgestellt, sodass die Menschen einen Platz zum Ausruhen haben. Decken werden verteilt.

***

Transkrypcja: Die Vereinten Nationen (UN) haben sechs Lager für Zelte, Küchen, Generatoren und vieles mehr. Diese Lager sind über die ganze Welt verteilt. Dadurch erreicht die Soforthilfe die Betroffenen besonders schnell.

***

Medizinische Versorgung

Neben Medikamenten und Verbandsmaterial ist Hygiene wichtig. Die Menschen brauchen Hygieneartikel und Zugang zu sanitären Anlagen.

***

Transkrypcja: Eine humanitäre Katastrophe ist eine Gefahr für Leib und Leben der Betroffenen. Viele Menschen verletzen sich. Zudem steigt das Risiko, dass Krankheiten ausbrechen. Deshalb ist es besonders wichtig, die Betroffenen medizinisch zu versorgen.

***

Transkrypcja: Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern und Pfleger kommen in das Katastrophengebiet, um die Verletzten und Kranken zu behandeln. Ist das Krankenhaus vor Ort zerstört, bauen Helfer ein sogenanntes Feldlazarett auf – ein provisorisches Krankenhaus.

***

Wiederaufbau der Infrastruktur

Ziel ist es, die Infrastruktur so wieder aufzubauen, dass sie stabiler und besser als zuvor ist – so geht sie beim nächsten Sturm oder Erdbeben vielleicht nicht wieder kaputt.

***

Transkrypcja: Auch Straßen und Brücken sowie Strom- und Wasserleitungen sind nach einer Naturkatastrophe oder infolge von Krieg oft zerstört. Diese wichtige Infrastruktur muss schnell repariert werden.

***

Transkrypcja: Freiwillige Helfer, meist Techniker und Ingenieure, reisen an, um die Infrastruktur wiederherzustellen. Aus Deutschland kommen zum Beispiel Ehrenamtliche des THW.

***

Trinkwasser

Langfristig bauen Hilfsorganisationen in Ländern der Dritten Welt oft Brunnen, damit die Menschen Zugang zum Grundwasser haben.

***

Transkrypcja: Wasser ist die Grundlage des Lebens. Hilfsorganisationen verteilen in den ersten Tagen nach einer Katastrophe Trinkwasser in Flaschen oder sie installieren Anlagen, um Wasser zu filtern.

***

Transkrypcja: Da Wasser so enorm wichtig ist, gehört die Versorgung mit Trinkwasser zu den Prioritäten aller Hilfsorganisationen. An den Universitäten wird außerdem an mobilen, unkomplizierten Filteranlagen geforscht, die man vor Ort zur Not auch selbst bauen kann.

***

Schulen

Nicht nur nach einer Naturkatastrophe ist es eine wichtige Aufgabe, Schulen zu bauen. In armen Ländern gehen viele Kinder nicht zur Schule – die Schule ist zu weit weg oder zu teuer. Doch Bildung ist wichtig, und so gibt es viele Hilfsorganisationen, die Schulen bauen und Lehrer ausbilden.

***

Transkrypcja: Wenn die Schulgebäude zerstört sind, bauen die Helfer erst einmal provisorische Schulen. Das ist wichtig, denn der Schulbesuch ist für die Kinder ein Stück Normalität in einer Situation, die ihnen Angst macht.

***

Transkrypcja: Besonders Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, kümmert sich um die Belange der Kinder. Die Mitarbeiter bauen Notschulen, geben Lernmaterial aus und richten sichere Räume ein, in denen sie spielen können.

***

Informationskampagnen

Viele Informationskampagnen wollen zum Thema Hygiene aufklären. Da viele Menschen in der Dritten Welt nicht lesen können, gibt es in den Broschüren und im Anschauungsmaterial Bilder und Zeichnungen.

***

Transkrypcja: Viele humanitäre Krisen werden dadurch verschärft, dass die Menschen ungebildet sind. Sie wissen nicht, warum AIDS oder Malaria in ihren Ländern grassieren. Es ist wichtig, sie aufzuklären, wie sie sich und ihre Familie vor diesen und anderen Krankheiten schützen können.

***

Transkrypcja: Um an die Menschen heranzukommen, arbeiten die Hilfsorganisationen mit lokalen Organisationen, Politikern oder religiösen Führern zusammen. Die Informationskampagnen sollten so gestaltet sein, dass die Menschen sie verstehen.

***

Hilfsgüter sammeln und verteilen

Die Menschen können gebrauchte oder neue Gegenstände spenden.

***

Transkrypcja: Es ist eine gute Idee, Hilfsgüter zu sammeln und dann in die Krisenregionen zu transportieren. Es fehlt dort schließlich an vielem: an Nahrung und Wasser, aber auch an Kleidung und Decken, Schulartikeln und Spielzeug, Medikamenten und Verbandsmaterial. Vor Ort wird dann alles an die Bedürftigen verteilt.

***

Transkrypcja: Häufig sind es Privatpersonen, Schulen, Kirchengemeinden oder Sportvereine, die in den Medien von den schlimmen Zuständen in einer Krisenregion erfahren. Sie beschließen, aktiv zu werden, und bitten in einem Aufruf um Sachspenden. Freiwillige nehmen die Spenden entgegen, laden sie in einen Lkw und transportieren sie ins Krisengebiet.

***

Spendenaufrufe

In Deutschland kann man der „Aktion Deutschland hilft” Geld spenden. In ihr haben sich alle wichtigen Hilfsorganisationen zusammengeschlossen. Das Geld wird dann unter ihnen verteilt.

***

Transkrypcja: Damit die Hilfsorganisationen schnell helfen können, brauchen sie vor allem viel Geld. Immer wenn irgendwo auf der Welt eine Katastrophe eingetreten ist, veröffentlichen sie deshalb im Fernsehen und im Internet Spendenaufrufe. Manchmal wenden sie sich auch direkt an die Menschen, zum Beispiel per E‑Mail oder Flyer.

***

Transkrypcja: Die Spendenaufrufe sind meist erfolgreich. Viele Menschen spenden Geld. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen gibt beispielsweise an, dass die Menschen in Deutschland im Jahr 2022 mehr als eine Milliarde Euro für die Menschen in der Ukraine gespendet haben.

***

ehrenamtliches Engagement

Auch Jugendliche können ehrenamtlich tätig werden – viele Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz oder das Technische Hilfswerk bieten spezielle Programme für Jugendliche an.

***

Transkrypcja: Ohne Freiwillige und Ehrenamtliche wäre es nicht möglich, so vielen Menschen Hilfe zukommen zu lassen. Sie erledigen Organisatorisches, kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit, packen Hilfsgüter zusammen oder gleich die Koffer, um in eine Krisenregion zu reisen und vor Ort mit anzupacken.

***

Transkrypcja: Menschen jedes Alters engagieren sich für die unterschiedlichsten Hilfsorganisationen, ohne dafür Geld zu bekommen.

***

die Rolle der Medien

Leider geraten viele Krisenregionen nach kurzer Zeit wieder ins Vergessen, auch wenn die Probleme fortbestehen und es den Menschen nicht besser geht.

***

Transkrypcja: Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der humanitären Hilfe. Wenn sie nicht berichten würden, würde man viele Katastrophen gar nicht bemerken oder schnell wieder vergessen.

***

Transkrypcja: Reporter, Kameraleute und Fotografen machen sich vor Ort ein Bild von der Situation und teilen Berichte und Bilder mit den Zuschauern und Lesern. In der Zeitung, im Fernsehen oder im Radio sowie online kann man sich dann informieren, welche Probleme im Katastrophengebiet bestehen und wie man helfen kann.

C2 Źródło: Nicole Krohn-Nadarzyński, Humanitäre Hilfe, licencja: CC BY-SA 3.0.