Redaktorin: Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Kinder und Jugendliche gesundheitliche Probleme haben, die aus Bewegungsmangel entstehenentstehenentstehen. Übergewicht, psychische Probleme, Schwierigkeiten in der Schule, Konzentrationsprobleme – das sind nur einige Beispiele. Um darüber zu sprechen, haben wir heute eine Expertin in unser Studio eingeladen. Herzlich willkommen, Frau Schuster!
Frau Schuster: Guten Tag!
Redaktorin: Frau Schuster, Sie sind Motivationscoachin, Sportlehrerin und Persönlichkeitstrainerin. Sagen Sie, Frau Schuster, warum machen immer weniger Jugendliche Sport?
Frau Schuster: Es gibt sehr viele Gründe dafür. Vor allem die wachsende Popularitätdie wachsende Popularitätwachsende Popularität der neuen Medien und des Internets sorgt für Ablenkung. Die Corona‑Pandemie gilt leider auch als wichtiger Grund. Die Schwimmbäder und Fitnessstudios waren lange zu und Gruppenkurse konnten nicht stattfinden. Außerdem sind die jungen Leute einfach müde, weil sie sehr viel um die Ohren haben. Sie haben einfach keine Kraft mehr, zusätzlich auch noch zu trainieren.
Redaktorin: Das hört sich ja alles sehr bedenklich an. Könnten Sie uns verratenverratenverraten, wie Ihre Arbeit als Motivationscoachin mit jungen Leuten aussieht?
Frau Schuster: Ich versuche mich immer in jede Person hineinzuversetzen. Ich muss mich erstmal informieren, wie lange diese Person jeden Tag in der Schule ist, welche zusätzlichen Veranstaltungen sie besucht und wofür sie sich interessiert. Mir ist auch wichtig zu wissen, wie die familiäre Situation des Schülers aussieht. Erst dann kann ich dieser Person etwas vorschlagen, was ihr helfen kann.
Redaktorin: Welche Motivationstipps hätten Sie denn für unsere Zuhörer?
Frau Schuster: Der wichtigste Ratschlag ist: Setz dir realistische Ziele. Sag dir nicht: Ich trainiere ab jetzt jeden Tag zwei Stunden lang. So wirst du schon am zweiten Tag aufgeben. Plane lieber am Anfang nur zwei oder drei Trainingseinheiten pro Woche. Mit der Zeit kannst du natürlich die Häufigkeit steigern.
Sehr gut funktioniert auch das Belohnungsprinzipdas Belohnungsprinzip/die BelohnungsprinzipienBelohnungsprinzip. Du kannst dir eine Sache ausdenken, die dir Spaß macht, z. B. sich bei einem schönen Film entspannen, mit Freunden ausgehen oder einen Serienabendder Serienabend/die SerienabendeSerienabend organisieren. Wenn du deine wöchentlichen Ziele erreicht hast, belohnst du dich mit solchen „Preisen” selbst. Wichtig ist aber – Süßigkeiten und Fastfood gelten nicht als Belohnung!
Redaktorin: Das sind sehr gute Tipps! Und wie motivieren Sie Ihre Schüler zu sportlichen Aktivitäten?
Frau Schuster: Ich achte sehr darauf, dass sich die Jugendlichen nicht zum Sport gezwungen fühlen. Sie sollten eine Sportart finden, die ihnen Spaß macht. Deswegen probieren wir alles aus: Fechtendas FechtenFechten, Tennis, Ringen, Pilates, Fitness, Aerobic, Ballett … Es gibt da ja viele Möglichkeiten!
Redaktorin: Frau Schuster, könnten Sie uns zum Schluss noch sagen, was Ihnen besonders an Ihrer Arbeit besonders gefällt?
Frau Schuster: Am besten gefällt mir, wenn die Schüler ihre Ziele erreichen. Sie wollen meistens entweder nur beweglicher sein oder einfach ein wenig abnehmen. Sie wissen aber oft nicht, dass sie bei der Gelegenheit auch ihre Selbstdisziplin, das Zeitmanagement, die Organisationsfähigkeit und die Lernfähigkeit verbessern! Das sind alles positive Nebeneffekte.
Redaktorin: Vielen Dank, Frau Schuster, für das Gespräch!
Frau Schuster: Ich bedanke mich auch ganz herzlich.