Rita Ditz-Wróbel Die 4-Tage-Woche: Das Arbeitsmodell der Zukunft?

1. ___ Ungeachtet dessen, ob Sie gerne zur Arbeit gehen oder sich jeden Morgen neu dazu überwinden müssen: Tatsache ist, dass eine Vollzeitstelle den Löwenanteilder LöwenanteilLöwenanteil unseres Lebens einnimmt. Die verbleibende Zeit muss für Mahlzeiten, Körperhygiene, Schlaf und die Vorbereitungen auf den Folgetagder Folgetag/die Folgetageden Folgetag reichenreichenreichen. Sind diese Grundbedürfnisse gestilltdie Grundbedürfnisse stillenGrundbedürfnisse gestillt, fällt man meist fix und fertigfix und fertig seinfix und fertig ins Bett, um am nächsten Morgen wieder von vorne zu beginnen. Es ähneltähnelnähnelt ein bisschen einem Roboter‑Dasein: funktionieren, Akkus aufladendie Akkus aufladenAkkus aufladen, weitermachen.

2. ___ Dennoch ist die klassische 40‑Stunden‑Woche heutzutage das gängigstegängiggängigste Arbeitsmodell. Das war lange Zeit ganz anders. Die Debatte darüber, wie viel Lebenszeit die Menschen der Arbeit widmen sollen, ist schon uralt. Jahrhundertelang arbeitete man einfach so lange, wie es draußen hell war. Die Erfindung der Elektrizität mischte die Karten neudie Karten werden neu gemischtmischte die Karten neu: bis zu 82 Stunden Wochenarbeitszeit waren nun üblich. Wochenende? FehlanzeigeFehlanzeigeFehlanzeige! In Deutschland gelang es den Gewerkschaftendie Gewerkschaft/die GewerkschaftenGewerkschaften erst nach zahlreichen Protesten, die sichsich zuspitzensich in den 1950er Jahren stark zuspitztensich zuspitzenzuspitzten, sich allmählich die 40‑Stunden‑Woche und ein freies Wochenende zu erkämpfen. 1994 wurde schließlich der achtstündige Arbeitstag gesetzlichgesetzlichgesetzlich festgelegt und damit der bis heute gängige Rahmen geschaffen.

3. ___ Ein Blick ins Leben unserer Vorfahrender Vorfahr/die VorfahrenVorfahren zeigt: Wir haben vergleichsweise wenig Grund zum JammernjammernJammern. Trotzdem: Zeit ist unser wertvollster Besitz. Die meisten Menschen bedauernbedauernbedauern auf dem Sterbebett, zu viel gearbeitet zu haben. Genau hier setzt die 4‑Tage‑Woche an – allerdings verdienen die Arbeitnehmer wegen der geringeren Arbeitszeit dann auch weniger Geld. Das passt nicht allen: Ein Großteil der Gesellschaft würde ohne eine Vollzeitstelle schlichtweg nicht über die Runden kommenüber die Runden kommenüber die Runden kommen. Bei der modernen Variante der 4‑Tage‑Woche hingegen bleibt der Lohnder Lohn/die LöhneLohn gleich. Hier gibt es einerseits die großzügigeregroßzügiggroßzügigere Variante, bei der man den dritten freien Tag quasi geschenkt bekommt, und andererseits die Alternative, bei der man an den übrigen Werktagen zehn statt acht Stunden bei der Arbeit verbringt. Dadurch werden zeitliche Verlusteder Verlust/die VerlusteVerluste kompensiert. Klingt fair, ist aber fragwürdigfragwürdigfragwürdig, da ein derart hohes Arbeitspensum am Stück die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters beeinträchtigtetwas beeinträchtigenbeeinträchtigt und langfristig nicht die erwünschten Ergebnisse hervorbringt.

4. ___ Optimal wäre es natürlich, keinen Ausgleich für den zusätzlichen freien Tag leisten zu müssen. Befürworter versichern: Beide Seiten können davon profitieren. Das Geheimnis steckt hinter der größeren Motivation der Mitarbeiter, einer geringeren Anzahl an Fehltagen und höherer Effizienzdie EffizienzEffizienz. Die Angestellten sind ausgeruhter, weniger gestresst und infolgedessen produktiver. In Großbritannien wurde die Vier‑Tage‑Woche bereits erfolgreich getestet. In Island hat sich die Reduzierung der Arbeitszeit ebenfalls bewährtsich bewährenbewährt. Nur in Deutschland scheint man noch nicht ganz davon überzeugt. Dennoch wird auch von der Politik das Thema der Veränderungen zugunsten von Arbeitnehmern immer wieder aufgegriffen. Wer weiß, was die Zeit bringt – vielleicht können auch wir uns in ein paar Jahren über ein dreitägiges Wochenende freuen?

c1 Źródło: Rita Ditz-Wróbel, Die 4-Tage-Woche: Das Arbeitsmodell der Zukunft?, licencja: CC BY-SA 3.0.