Schon als Jugendliche war ich mit meinem Gewicht unzufrieden. Ich habe etliche Diäten ausprobiert – kein Fastfood, weniger Kohlenhydrate, mehr Bewegung – einfach alles. Ich wollte um jeden Preis so aussehen, wie die makellosenmakellosmakellosen Frauen in den Hochglanzmagazinen. Die Folgen waren: ein knurrender Magender knurrende Magenknurrender Magen und permanent schlechte Laune. Außerdem hatte ich keine Kraft und konnte mich kaum konzentrieren. Ein paar Pfunde bin ich zwar losgeworden, aber auch das nur kurzfristig. Irgendwann gab ich auf und akzeptierte mein Aussehen. Ich änderte die Einstellung zu meinem Körper. Seitdem fühle ich mich viel freier. Heute achte ich auf meine Gesundheit und ernähre mich ausgewogenausgewogenausgewogen. Auf meine geliebte Pizza oder Pommes könnte ich dabei aber niemals verzichten. Ich denke, ich habe ein gesundes Mittelmaßdas MittelmaßMittelmaß gefunden und kann diesen Ernährungsstil nur jedem empfehlen. Das Leben ist wirklich zu kurz, um ständig Kalorien zu zählen!

Seit ein paar Wochen ernährt sich meine Frau vegetarisch. Sie hat versucht, die ganze Familie von ihrem neuen Lebensmodell zu überzeugen, aber wir machen da nicht mit. Ich als Mann brauche mehr als nur ein paar Salatblätter zu Mittag! Außerdem bin ich von Beruf Bauarbeiter und da benötigt man körperlich viel Kraft. Im Kühlschrank finde ich nur noch Bohnen, Tofu, Rucola und andere komische Sachen. Keine Spur von Fleisch oder Wurst! Ich habe ihr schon mehrmals gesagt, dass ich darauf keine Lust habe, aber sie bleibt stur. Seitdem diese Phase begonnen hat, kommt es zwischen uns immer wieder zu Streit. Unser Sohn ist auf meiner Seite. Wir bestellen fast täglich was vom Lieferservice oder gehen in die Stadt Döner essen. Das ist natürlich keine Dauerlösung, aber zum Glück kenne ich meine Frau. Solche Phasen hältdurchhaltenhält sie selten lange durchdurchhaltendurch. Bestenfalls ist in ein paar Wochen wieder alles beim Alten. Ich kann es kaum erwarten!

Radiosprecher: Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Schön, dass Sie eingeschaltet haben. Heute, am 7. Juli, feiern wir den Internationalen Tag der Schokolade. Wie groß die Bedeutung dieser Süßigkeit in unserem Leben ist, wird oft unterschätzt. Darüber spreche ich heute mit meinem Gast, Frau Anke Schuhmann, seit 20 Jahren Mitarbeiterin einer Münchner Schokoladenmanufaktur. Herzlich willkommen, Frau Schuhmann!

Anke Schuhmann: Vielen Dank für die Einladung!

Radiosprecher: Frau Schuhmann, Sie sind davon überzeugt, dass man Schokolade nicht nur als einfaches Lebensmittel betrachten darf. Wie genau ist das zu verstehen?

Anke Schuhmann: Schokolade kann viel mehr, als nur unseren Gaumender Gaumen/die GaumenGaumen verwöhnenverwöhnenverwöhnen: Mit ihrer Hilfe zeigen wir Gefühle. Für Kinder ist der Duft einer heißen Tasse Kakao der Inbegriff von Geborgenheitder Inbegriff von GeborgenheitInbegriff von Geborgenheit. Die fürsorgliche Mutter, die ihren Nachwuchs liebevoll mit einer heißen Schokolade versorgt, ist für viele eine der schönsten Kindheitserinnerungen. Genau wie die Oma, die ihren Enkeln heimlich Süßigkeiten zusteckt. Schokolade steht für Obhutdie ObhutObhut, Schutz und Liebe – das lernen wir schon im Kindesalter.

Radiosprecher: Aber irgendwann werden wir älter und die Pubertät beginnt. Hat Schokolade dann immer noch einen so hohen Stellenwert für uns?

Anke Schuhmann: Aber sicher! Ein einfaches Beispiel: Früher oder später kommt der erste Liebeskummer. Was hilft dagegen besser als Schokolade? Sie ist ein bewährter Seelentrösterder Seelentröster/die SeelentrösterSeelentröster. Auch wenn sie unsere Probleme nicht lösen kann, bietet sie uns einen Moment voller Genuss, bei dem wir alle Sorgen vergessen.

Radiosprecher: Da muss ich sofort an Liebeskomödien wie „Bridget Jones“ denken (lacht).

Anke Schuhmann: Zu Recht! Schokolade als Mittel gegen Herzschmerz wurde schon mehrmals in der Literatur sowie in Filmen aufgegriffenaufgreifenaufgegriffen. Zu den berühmtesten zählt das Drama „Chocolat“ mit Johnny Depp. Hier verkörpert Schokolade Versuchung, Verlangen und physische Anziehung. Sie wird zum Symbol der menschlichen Schwäche – niemand kann ihr widerstehen.

Radiosprecher: Wenn man diesen Gedanken vertieft, ist Schokolade fast vergleichbar mit dem Paradiesapfel bei Adam und Eva, oder?

Anke Schuhmann: Ganz recht. Schokolade wird nicht umsonst auch als „süße Sünde“ bezeichnet. Wir wissen schließlich, dass zu viel davon dick macht oder unsere Zähne schädigt. Trotzdem nehmenetwas in Kauf nehmennehmen wir diese möglichen Folgen lieber in Kaufetwas in Kauf nehmenin Kauf, als auf Schokolade zu verzichten. Ähnlich war es in der Bibel. Adam und Eva waren sich dessen bewusst, dass sie etwas Unerlaubtes taten – aber der Reiz des Verbotenen war einfach stärker. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Wir sind eben nur Menschen!

Radiosprecher: Lassen Sie uns noch einmal auf die Vielfältigkeit von Schokolade zurückkommen. Vom Supermarktregal hat es die Kakaobohne ja bis in den Wellnessbereich geschafft. Ist sie als Entspannungshelfer genauso erfolgreich?

Anke Schuhmann: Die Kakaobohne ist längst zum Symbol von Erholung geworden. Es existieren sogar Schokoladenhotels, in denen man sich in speziellen Schoko‑SPAs entspannen kann oder die Herstellung von Pralinen lernt. In Deutschland gibt es nur eine einzige Einrichtung dieser Art, deshalb ist die Nachfrage auch sehr groß. Ein klarer Beweis dafür, dass Schokolade auch für erfolgreiche Vermarktung steht.

Radiosprecher: Ich denke da vor allem an Ostern und Weihnachten. Schokolade ist ja auch ein Geschenk, über das sich jeder freut. Damit kann man sicher gutes Geld verdienen, oder?

Anke Schuhmann: Das stimmt. Die Schokoladenindustrie lebt größtenteils von Feiertagen und besonderen Anlässen. Eine Schachtel hochwertiger Pralinen zum Geburtstag kommt immer gut an. Und der Adventskalender sowie der in Glanzpapier eingepackte Nikolaus gehören zum Weihnachtsfest genau wie ein geschmückter Tannenbaum. Ob als Dankeschön oder Entschuldigung – wer sich mit Worten schwertut, sagt es eben mit Schokolade.

Radiosprecher: Das war ein schönes Schlusswort, Frau Schuhmann! Vielen Dank, dass Sie uns die kulturelle Bedeutung von Schokolade nähergebracht haben.

Anke Schuhmann: Die Freude war ganz meinerseits!