Eine Stadt ohne Barrieren

An einer Kreuzung steht ein Mensch mit Sehbeeinträchtigung, der auf Grün wartet. Woher weiß er aber, dass die Ampel grün ist, wenn es an der Kreuzung keine “Blindenampel” gibt? Blindenampeln geben ein langsames akustisches Signal, damit man sie leicht finden kann. In der Grünphase gibt ein gelber Kasten dann ein schnelles akustisches Signal. Manche Kästen vibrieren dann auch.

In der Eingangshalle befindet sich normalerweise eine Informationstafel. Aber wie soll ein Mensch mit Blindheit oder ein Mensch mit Sehbehinderung das lesen? Die Anordnung der Räume im Gebäude sollte deshalb in Form von taktilen Grafiken oder Blindenkarten zugänglich gemacht werden. Informationen sollten immer in Blindenschrift zur Verfügung stehen, und geschulte Mitarbeiter am Infokiosk können ebenfalls helfen.

Das Schild, das die Mitnahme von Tieren verbietet, sollte nicht für Personen mit einem Blindenhund gelten. Leider gibt es Orte, zu denen Menschen mit einem Assistenzhund keinen Zugang haben.

Eine Person mit Mobilitätsbehinderung muss die Treppe nehmen, wenn es keinen Lift oder keine Rampe in der Nähe gibt. Es bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder bittet man dann die Mitmenschen um Hilfe oder man gibt auf und kehrt nach Hause zurück.

Steile Rampen sind ein Alptraum für Rollstuhlfahrer. Besonders bei schlechtem Wetter, wenn es nass und glatt ist. Man muss sich wirklich sehr anstrengen, um diese architektonische Barriere zu überwinden.

Lange Rampen sind ebenfalls problematisch. Wenn sie aber zusätzlich noch keine Handläufe haben, dann sind sie extrem schwer zu bewältigen. Handläufe sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ein wichtiges Hilfsmittel.

Für Rollstuhlfahrer ist eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ziemlich problematisch. Man muss die Fahrt planen und Busse wählen, die für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet sind. Rollstuhlrampen werden an der hinteren Tür dieser Busse ausgeklappt und es gibt auch Rollstuhlplätze im Bus. Wäre doch nur der Zugang zu Haltestellen und Fahrzeugen stufenlos!

Für Rollstuhlfahrer ist es außerdem nicht immer einfach, in enge Eingangstüren zu fahren. Daher ist es wichtig, dass die Türen zu Büros und Orten, die verschiedene Arten von Dienstleistungen anbieten, ausreichend breit sind.

Eine Beeinträchtigung in der Mobilität bedeutet nicht nur, dass wir Rollstuhl fahren. Manchmal ist jemand nach einem Sportunfall nur vorübergehend behindert, manchmal bewegt er sich mit einem Stock oder mit Krücken fort oder humpelt. Hohe Bordsteine sind dann eine echte Herausforderung.

In vielen Behörden und in Krankenhäusern fehlt es an Personen, die die Gebärdensprache beherrschen und einer Person mit Hörbehinderung helfen können, bestimmte Angelegenheiten zu erledigen. Aus diesem Grund ist die Kommunikation erheblich erschwert. Das Ablesen vom Mund ist nicht immer leicht und ein Gespräch auf einem Blatt Papier aufzuschreiben, ist ziemlich mühsam.

In Kinos werden Filme, die in der Originalsprache gezeigt werden, mit Untertiteln versehen, die den Zuschauern mit Hörbeeinträchtigung allerdings keine zusätzlichen Informationen geben. Untertitel für Menschen mit Schwerhörigkeit sollten neben dem Text unter anderem auch Informationen über Geräusche und Emotionen enthalten. Bei synchronisierten Filmen (z. B. Animationsfilmen) oder Filmen in polnischer Sprachfassung gibt es heutzutage leider noch zu selten Untertitel.