Moderator: Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! In der heutigen Sendung befassen wir uns mit einem sehr aktuellen Thema: Arbeitslosigkeit. Ein sicherer Job ist für die meisten Menschen die Grundlage ihrer Existenz. Das gilt aber nicht für alle! Es gibt Personen, die nicht arbeiten wollen. Welche Beweggründe sie nennen, erfahren wir gleich. Vorher möchte ich noch anmerken, dass die Gäste anonym bleiben möchten. Diesen Wunsch respektieren wir natürlich und stellen sie aufgrund dessen unter fiktiven Namen vor.
Kommen wir jetzt zu unserem ersten Arbeitslosen. Jörg ist 35 und lebt bereits seit 10 Jahren von staatlichen Leistungen. Erzähle uns bitte mehr über dich, Jörg!
Gast 1 - Jörg: Hallo alle zusammen. Ich habe mehrmals eine Ausbildung angefangen, aber keine davon beendet. Somit hatte ich nie Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ich war schon als Kind nicht besonders ehrgeizig. In der Schulzeit verzweifelten meine Eltern an den schlechten Noten, die ich nach Hause brachte. Ein anderes Problem war, dass ich keine Vorstellung von dem hatte, was ich später einmal werden wollte. Mir fehlten einerseits die Ideen, andererseits die Motivation. Irgendwann habe ich mich damit abgefundensich mit etwas (D) abfindenmich damit abgefunden. Es muss ja schließlich nicht jeder Karriere machen. Ich lebe vom Staat und habe nicht vor, etwas daran zu ändern. Ich kommeüber die Runden kommenkomme mit der Sozialhilfe gut über die Rundenüber die Runden kommenüber die Runden.
Moderator: Danke für deine Ehrlichkeit, Jörg! Unser nächster Gast ist Martina, 40 Jahre alt. Willkommen in der Runde!
Gast 2 – Martina: Servus. Also was mich angeht – ich habe vier Kinder und bin Hausfrau. Beruflicher Aufstieg hat mich nie wirklich gereizt. Mutter zu sein ist für mich die beste Investition in die Zukunft. Ich bin froh, meinen Kindern genug Zeit widmen zu können. Wenn ich Frauen in meinem Umfeld beobachte, sehe ich, wie schwer sie sich damit tun, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringenunter einen Hut bringenunter einen Hut zu bringen. Das bestätigt nur, dass ich alles richtig gemacht habe. Natürlich können wir uns keine schicken Urlaube oder Luxusautos leisten, aber wer braucht das schon? Materielle Dinge werden sowieso überschätzt. Meine Kinder sind für mich der größte Schatz. Dafür verzichte ich gerne darauf, auf großem Fuß zu lebenauf großem Fuß lebenauf großem Fuß zu leben.
Moderator: Vielen Dank, dass du deine Ansichten mit uns geteilt hast. Grüß deine Kinder von uns! Und jetzt hat unser nächster Gast das Wort – Max, 55 Jahre. Schildere uns bitte deinen Standpunkt.
Gast 3 – Max: Also, mir tun die Leute, die Vollzeit arbeiten, total leid. Immer gestresst, immer in Eile. Das ist doch kein Leben! Und wozu das Ganze? Was hat man schon von dem Geld, wenn man gar nicht dazu kommt, es auszugeben? Ich glaube niemandem, der behauptet, in so einer Lebenslage glücklich zu sein. Diese Menschen belügen sich doch selbst. Wenn sie irgendwann alt sind, werden sie ihre Einstellung bereuen. Ich verfüge zwar nur über Arbeitslosengeld zum Leben, habe aber dafür viel Zeit und Ruhe, muss weder früh aufstehen noch mich über meinen Chef ärgern. Ich bin mir sicher, dass alle, die mich dafür verurteilen, eigentlich nur neidisch sind.
Moderator: Eine interessante Theorie! Danke für deine Aussage. Unser letzter Gast für heute ist Lisa. Sie ist noch keine 18, weiß aber jetzt schon, dass sie in Zukunft nicht arbeiten gehen möchte. Hallo, Lisa!
Gast 4 – Lisa: Hi, Leute. Ich werde dieses Jahr volljährig und ziehe dann endlich zu meinem Freund. Zu Hause gibt es immer nur Streit, weil ich keine Ausbildung machen will. Meine Eltern sind Juristen. Sie arbeiten so gut wie rund um die Uhr. Für beide stand der Job immer an erster Stelle. Daran ist auch ihre Ehe zerbrochen, da sie kaum noch Zeit füreinander hatten. Mein Vater war ständig auf Geschäftsreisen. Sogar meine Geburtstage hat er oft verpasst. Ich wusste schon früh, dass ich niemals so werden will wie meine Eltern. Sie arbeiten wie Maschinen und sind trotz ihres Erfolgs unglücklich. Das ist kein Vorbild für mich!
Moderator: Verstehe, Lisa. Wir hoffen, dass du deinen Weg findest. Alles Gute! Und somit sind wir erst einmal am Ende unserer Gesprächsrunde angekommen. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, das ist wirklich ein kontroverses Thema. Möchten Sie vielleicht mitdiskutieren oder uns Ihre Geschichte erzählen? Dann rufen Sie uns im Studio an oder schreiben Sie uns einen Kommentar in den sozialen Medien!