Moderatorin: Guten Tag und herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer weiteren Ausgabe unserer Programmreihe „Menschen um uns herum“. Der Titel unserer heutigen Sendung lautet: Zum Lernen ist es nie zu spät. Die Studienzeit ist die schönste Zeit des Lebens – wer kennt diesen Spruch nicht. Und: Ständig ist von den Vorteilen des lebenslangen Lernens die Rede. Ist es da nicht konsequent, als Rentner noch einmal ein Studium anzufangen? Nach den Gründen, die die Senioren in die Hörsäle treibentreibentreiben, frage ich heute meinen Gast. Herzlich willkommen, Manfred Bergmann.
Manfred Bergmann: Guten Tag.
Moderatorin: Herr Bergmann, Sie sind Rentner und bereits seit zwei Jahren Student an einer UDL – einer Universität des Dritten Lebensalters. Stimmt das?
Manfred Bergmann: Ja, ich bin schon im vierten Semester.
Moderatorin: Könnten Sie uns bitte sagen, was Sie dazu veranlasstzu etwas (D) veranlassendazu veranlasst hat, mit 65 Jahren noch einmal ein Studium zu beginnen?
Manfred Bergmann: Für viele ältere Menschen beginnt mit der Pensionierungdie Pensionierung/die PensionierungenPensionierung ja ein ganz neuer Lebensabschnitt, der häufig nicht ganz einfach ist. Die Umstellung ist auch mir schwergefallen! Mir fehlte mein durchstrukturierter Tagesablauf. Stattdessen musste ich mich an einen neuen, ruhigeren Alltag gewöhnen. Ich war schon immer wissbegierig und aktiv und außerdem wollte ich sozusagen nicht aus dem gesellschaftlichen Leben aussteigen. Das Studium an der UDL war da wie ein Rettungsankerder Rettungsanker/die RettungsankerRettungsanker. So geht es vielen Senioren, obwohl die Gründe dafür, im fortgeschrittenen Alter noch einmal ein Studium aufzunehmen, natürlich vielfältigvielfältigvielfältig sind. Einige meiner Mitstudenten wollen neues Wissen erwerben, andere erfüllen sich mit dem Seniorenstudium schlicht einen Lebenstraum oder möchten der Untätigkeitdie Untätigkeit/die UntätigkeitenUntätigkeit oder Leere vorbeugenetwas (D) vorbeugenvorbeugen. Und dieser Weg steht wirklich allen offen, denn man braucht kein Abitur, um als Senior Veranstaltungen an der Uni zu besuchen!
Moderatorin: Auf dem Bildungsmarkt für ältere Menschen herrscht eine verwirrende Vielzahl von Begriffen: Seniorenstudium, Seniorenuniversität, Seniorenakademie, Universität des Dritten Lebensalters, Studium im Alter oder Seniorenkolleg. Meistens studieren die Senioren mit ihren jungen Kommilitonender Kommilitone/die KommilitonenKommilitonen zusammen, aber es gibt auch eine Uni nur für Senioren! Wie haben Sie aus diesem großen Angebot etwas für sich ausgewählt?
Manfred Bergmann: Es geht beim Seniorenstudium grundsätzlich nicht um das Erwerbendas ErwerbenErwerben eines bestimmten Abschlusses – obwohl manche Universitäten aufauf jemanden (A) zugeschnittenauf Senioren zugeschnitteneauf jemanden (A) zugeschnittenzugeschnittene Abschlüsse oder Zertifikate bieten –, sondern um die Freude an der eigenen Weiterbildung und am Zusammensein mit Menschen. Ein Seniorenstudium ist stark interessengeleitet und die Studierenden können sich ihre Veranstaltungendie Veranstaltung/die VeranstaltungenVeranstaltungen selbst aussuchen. Ich muss sagen, ich habe nicht lange gesucht – ich habe mich entschieden, das auszuprobieren, was Freunde mir empfohlen haben.
Moderatorin: Sind Sie mit Ihrer Wahl zufrieden?
Manfred Bergmann: Aber selbstverständlich! Die Universität und das Studium haben mein Leben total verändert. Ich muss betonen: Bei einem Seniorenstudium geht es nicht nur um Bildung – es bietet uns Älteren Orientierung in einer sich verändernden Welt. Noch wichtiger ist vielen, dass sie unter Menschen kommen. Unsere jungen Kommilitonen verfolgen mit dem Studium natürlich ganz andere Ziele. Sie haben das Arbeitsleben ja noch vor sich und müssen an die Zukunft denken. Da entscheidet der Abschluss oft über die Berufsaussichtendie Berufsaussicht/die BerufsaussichtenBerufsaussichten und der Druck ist viel größer. In unserem Alter ist das Studium hingegen pures Vergnügenpures Vergnügenpures Vergnügen.
Moderatorin: Was bietet Ihnen die Universität des Dritten Lebensalters? Können Sie unseren Hörern noch etwas über das Programm sagen?
Manfred Bergmann: Aber gerne. Kurz und bündigkurz und bündigKurz und bündig gesagt kann man als Student der Seniorenuniversität an vielen Veranstaltungen teilnehmen. Gemeinsam mit den jüngeren Studierenden hören wir uns Vorträge an, sitzen in Seminaren oder sind Teil von Arbeits- oder Diskussionsgruppen. Aber das ist nicht alles. Für uns Senioren werden außerdem Reisen, Theater- oder Kinobesuche und sogar sportliche Aktivitäten organisiert. Teilnehmen können ausschließlichausschließlichausschließlich die Mitglieder der Seniorenuniversität. Bei allen Veranstaltungen ist die Teilnehmerzahl jedoch begrenzt und man muss sich anmelden, wenn man auf die Liste will. Und die Listen sind eigentlich immer voll – das ist wohl der beste Beweis dafür, dass sich das Angebot großer Popularität erfreut.
Moderatorin: Das klingt wirklich interessant. Herr Bergmann, vielen Dank für die Informationen und dass Sie unsere Einladung angenommen haben. Liebe Hörerinnen und Hörer, wenn Sie neugierig geworden sind und zu diesem Thema Fragen haben, stehtzur Verfügung stehensteht Ihnen unser Gast noch eine Stunde zur Verfügungzur Verfügung stehenzur Verfügung. Beteiligen Sie sich gerne an unserem Chat. Auf Wiederhören!
Manfred Bergmann: Danke schön. Und auf Wiederhören!